Olympia Hamburg 2024: Sportpsychologie und interkulturelle Kommunikation

JO-Olympia-2024Feuer und Flamme für Hamburg 2024? Pustekuchen! Jetzt haben wir Hamburger Bürger – ob aktiv oder passiv – einen Schlussstrich gezogen unter die Vision Olympischer Spiele im reichen, offenen, experimentierfreudigen Hamburg. Vielleicht konnten sich zu viele Hamburger nicht entscheiden, in welcher Disziplin sie antreten sollen anno 2024, sagte mir ein Klient. Hier hätte die Sportpsychologie helfen können. Die Hafenstadt und damit das bundesdeutsche Tor zur Welt ist sich also erst mal selbst genug. Vielleicht wollen viele die Herausforderung der Flüchtlinge bewältigen, bevor noch mehr Fremde in der Stadt haben, seien es Olympiatouristen oder Sportler. Keine interkulturelle Begegnung, keine Kommunikation mit Händen und Füßen mit Menschen aus aller Welt. Keine Experimente, kein Zutrauen zu uns selbst und zu unserer Administration. Kommen die Spiele zukünftig mehr und mehr an Orte, die von Diktatoren lanciert werden? Also bleibt bis auf weiteres Paris die letzte Hoffnung für 2024. Paris als Ersatzspieler für Hamburg.

Ansonsten empfehle auch ich, die Spiele an Griechenland zurück zu geben. Die Antike war auch hier weiter als unsere Neuzeit: Olympische Spiele in Olympia und nicht alle paar Jahre an anderen Orten mit Zerreissproben, Geschachere, politischen Seilschaften. Das wäre zwar in Griechenland nicht anders, aber vermutlich abgemildert wenn wenigstens der Ort schon steht und die Stadien.

Als Sportpsychologe und als interkulturell arbeitender Mediator weine ich um den Verlust der Spiele in Hamburg. Unser Gästezimmer wird leer bleiben 2024. Dabei hatten wir schon die ersten Anfragen. Nun denn, dann freue ich mich eben auf die Elbphilharmonie, auf den Fortgang der Busbeschleunigung, auf eine neue U-Bahn-Linie, auf eine S-Bahn vom Flughafen direkt rüber nach Pinneberg, auf die Elbvertiefung. Wer ist dafür, wer ist dagegen? Nein, nicht doch … ! Auch unsere gewählten Politiker sind Ausdruck unserer Demokratie!

Sehen wir uns in Paris 2024? Bin gespannt.

Ihr Jochen Waibel