Mehr Disruption wagen

Nach meinem Opa und Vater absolvierte ich mein Abitur in der dritten Generation an einem 1877 gegründeten, musisch- orientierten Internatsgymnasium. Schon zu meiner Zeit ereignete sich dort eine zeitgemäße Disruption: Es wurden Mädchen zugelassen! Ein Dutzend Jahre später schloss die Internatsschule nach über hundert Jahren ihre Pforten. Sie wurde umgewandelt in ein Internat für die Kinder japanischer Familien, die in Deutschland arbeiteten. Als es dafür keinen ausreichenden Bedarf mehr gab, kam es zu einer Phase des Leerstands. In ein paar Jahren soll es ein MINT-Exzellenz- gymnasium mit Internat werden, eine Oberstufenschule für Hochbegabte in den MINT-Fächern des Landes Baden-Würt- temberg, wobei MINT die Spezialisierung auf Mathe, Infor- matik, Naturwissenschaft und Technik meint. Damit hat sich dann in knapp 150 Jahren eine Disruption, das heißt die krea- tive Umformung einer Institution, durchgesetzt, wobei sie ihre Funktion beibehielt.

Vergleichbares kann auch mit Familienunternehmen geschehen: Alpha erstellt’s, Beta erhält’s und Omega zerschellt’s!? (…)