Mohammad Ali – der Friedensbotschafter: Schwebe wie ein Schmetterling, stich wie eine Biene!

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Boxhandschuhe Muhammad Ali: Deutsches Sport- und Olympiamuseum

Mohammad Ali starb heute im Alter von 74 Jahren, geboren als Cassius Marcellus Clay in Louisville, Kentucky. Ich traf ihn Mitte des ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts direkt vor dem Hamburger Hotel Atlantik während eines intimen Moments mit vielleicht einem halben Dutzend Menschen. Es war so überraschend und persönlich, dass ich keinen Impuls verspürte, ihn um ein Autogramm zu bitten oder ein Foto zu machen. Dafür zauberte er eine Rose aus seiner Hand, wie er es häufig und gerne machte. Dabei strahlten seine Augen und sein ganzer Körper wirkte faszinierend präsent – trotz seiner fortgeschrittenen Parkinson-Krankheit. Er ist für mich das beste Beispiel von Geistesgegenwart, presence of mind.

Dann fuhr er in seinem Maybach davon und zurück blieb ein Moment des Zaubers. So blieb ich in seinem Bann.

Reemstma schreibt über ihn:
„Für Selbstwahrnehmung und Selbstbewußtsein der Schwarzen nicht nur in Amerika hat Clay / Ali vielleicht mehr getan als Martin Luther King, Malcolm X, Patrice Lumumba und Bill Cosby zusammen.“
(Jan Philipp Reemtsma: Mehr als ein Champion. Über den Stil des Boxers Muhammad Ali. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 1995.)

Als Harvard-Studenten Muhammad Ali aufforderten: „Give us a poem„,
antwortete der: „Me – we.“ (Vgl. Waibel, 2010, S. 140)

Und noch eine Aussage charakterisiert ihn. Er selbst sagte über sich:
„Schwebe wie ein Schmetterling, stich wie eine Biene!“