Danke mit dem Osterspaziergang
Viele Kunden und Klienten zeigen sich dankbar, dass ich während der Corona-Pandemie für Sie da bin: persönlich, telefonisch oder per Videochat.
Krisenzeiten verlangen nach professioneller Begleitung und Orientierungshilfe. Rückzug ohne Dialog und Austausch trägt nicht weit.
Ich bin dankbar, dass Sie kommen!
Herzlichen Dank!
In diesem Sinne mein Lieblings-Ostergedicht, auch 2020 lesenswert:
Der Osterspaziergang von Goethe
Goethe schrieb in seiner Tragödie Faust, Erster Teil, diese Verse, die unter dem Namen „Osterspaziergang“ berühmt wurden
(Aus: Johann Wolfgang von Goethe, Faust, Der Tragödie erster Teil, Vor dem Tor; veröffentlicht 1808):
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick;
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorther sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur;
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlt´s im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
nach der Stadt zurückzusehen.
Aus dem hohlen, finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn;
Denn sie sind selber auferstanden,
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und bis zum Sinken überladen
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier will ich´s sein!