Corona – Scheitern

„Isch over!“ sagte Wolfgang Schäuble in der Folge der Finanzkrise: „Am 28. (Februar), 24 Uhr, isch over“. Mit diesen Worten warnte Schäuble die eben gewählte griechische Regierung. Alexis Tsipras hatte die Wahl gewonnen. Schäuble bezog sich auf die Frage, ob das damals laufende Hilfsprogramm verlängert werden würde und besonders auf das Ansinnen des Finanzministers Varoufakis, es zu ändern.

In Zeiten von Corona, also der Pandemie durch SARS-CoV-2, COVID-19-Pandemie, mit der einhergehenden massiven Veränderung des gesellschaftlichen Lebens, lohnt sich ein wiederholter Blick auf meinen Fachartikel in der Fachzeitschrift ‚aquisa‘, Ausgabe 2 von 2018. Aus der Perspektive eines Wirtschaftspsychologen schrieb ich den Hauptbeitrag der letzten Ausgabe von aquisa.

„Isch over!“ geht auf Wolfgang Schäuble zurück.

Auch angesichts von COVID-19 gilt: Wer von Erfolg spricht, muss auch über das Scheitern reden. Es geht darum, Erfolge im Alltag, im Beruf, im Privaten besser zu bewerten und das Scheitern als etwas zu begreifen, das uns voranbringt und anspornt:

Learning 1 Über Scheitern wird mit erhobenem Zeigefinger geredet. Scheitern macht einsam. Scheitern bedroht das Selbstwertgefühl.

Learning 2 Jeder Mensch muss sowohl Erfolge als auch Misserfolge mit den eigenen Fähigkeiten oder eben auch Unfähigkeiten in Verbindung setzen. Die gelungene Integration von Erfolgen und die Bewäl-tigung von Rückschlägen lassen die betreffende Person weiterkommen.

Learning 3 Die Balance aus (sich) trauen und trauern stärkt die Fähigkeit zur Geistesgegenwart – auch im Scheitern.

Learning 4 Erfolg haben ist keine Kunst, Erfolg durchstehen ist die Kunst, sagt Wolfgang Grupp von Trigema.

Meinen Beitrag ‚Über das Scheitern‘ lesen Sie hier:


Zwischen Digitalisierung und Scheitern liegt die Chance, es zu vermasseln