Yunus- new economics – KI

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Signatur von Muhammad Yunus, in: A World of Three Zeros. The New Economic of Zero Poverty, Zero Unemployment, and Zero Net Carbon Emissions

Wirtschaftsmediation, Dialog, interkulturelle Kommunikation, Wandel in Zeiten von Digitalisierung, Globalisierung und Künstlicher Intelligenz: Als Mediator, Kommunikationstrainer und Wirtschaftscoach wollte ich Muhammad Yunus kennen lernen, den Erfinder des Mikrokredits und des Social Business-Konzepts. 2006 erhielt er dafür und für die von ihm begründete Grameen-Bank den Friedensnobelpreis.

Ein sehr authentisch und zufrieden wirkender Volkswirtschaftler erzählte, dass er glücklich sei, weil er anderen zu Chancen verhelfe anstatt selbst reich zu werden. Der 78-Jährige berichtete in fließendem Bangladesh-English, zentriert in der Mitte der Bühne stehend, dabei das Publikum in seinen Bann ziehend: bescheiden, souverän, bodenständig zugewandt.

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Er sieht im Menschen weniger das kapitalistische Raubtier als das zutiefst soziale Wesen, welches am Gemeinwohl interessiert sei. Die abhängig arbeitenden Kleinverdiener werden durch seine Unterstützung über die Vergabe von Mikrokrediten über beispielsweise 20 $ zu erfolgreichen Unternehmern.

Auf Kampnagel in Hamburg stellte er sein neues Buch vor:

Muhammad Yunus (2018)
Ein anderer Kapitalismus ist machbar. Wie Social Business Armut beseitigt, Arbeitslosigkeit abschafft und Nachhaltigkeit fördert.
München, Gütersloher Verlagshaus.

Titel der Originalausgabe:
A World of Three Zeros. The New Economic of Zero Poverty, Zero Unemployment, and Zero Net Carbon Emissions (2017)

Dieses Buch ist ein absolutes Muss. Kaufen Sie es bei Ihrem Buchhändler um die Ecke! Als Macher und Praktiker zeigt er anhand zahlreicher Beispiele auf, wie das Eigeninteresse zur Antriebskraft für das wirtschaftliche handeln werden kann.

Out of Office – Roboter und Künstliche Intelligenz (KI)

Roboter-KI-digital
aktiv durch die Ausstellung: hier können Sie den Postroboter per Knopfdruck dazu bringen, dass er Ihnen folgt

Am Vortag fand im Museum der Arbeit in Hamburg, gemeinsam mit der Zeit-Stiftung das Eröffnungsfestival zur Ausstellung „Out of Office – Wenn Roboter und KI für uns arbeiten“. Als Arbeitspsychologe ist diese sehr lohnende und praxisorientierte Ausstellung wie für mich gemacht. Die Ausstellung knüpft direkt an das Thema von Yunus an, wenn auch aus gänzlich anderer Perspektive. Sie läuft bis zum 19.05.2019.

Leider begnügte sich das Festival mit verstaubten Podiumsdiskussionen, so gar nicht zukunftsorientiert oder state o the art. Wichtige Leute reden, wichtige Zuschauer bleiben passiv. Allerdings geht es gerade darum, dass gemäß der Aussage von

Barack Obama: „Let’s create a nation of makers“

aus passiven Usern –> aktive Gestalter zu machen. Die erstaunlich geringe Zuhörerschaft mit weniger als 200 Personen wurde eher noch weniger, zum Teil hochkarätige Personen auf dem Podium gaben wertvolles Wissen weiter, demonstrierten aber auch unfreiwillig, wie wenig weit wir im Bereich der Digitalisierung sind.

Ein spannendes Angebot für 11 bis 18-Jähriger Teenager: „Coden für Einsteiger“ von der Hacker School Hamburg:

„Du lernst kleine eigene Spiele zu programmieren, Sensoren einzusetzen oder LEDs zur Kommunikation zu nutzen. Es sind keine Vorkenntnisse nötig!“

Mein jüngerer Sohn besucht derzeit das selbst gewählte Fach Informatik und ist zutiefst gelangweilt und enttäuscht. Das obige Angebot hätte ihm gefallen. Mögen also die Schulen sich bewegen damit aus passiven Anwendern aktive Gestalter werden. Deutschland braucht sie gemäß dem Motto im Buch von Yunus, wie Sie es oben lesen können unter der Signatur des Autors:
„Den jungen Menschen, die eine neue Gesellschaft schaffen werden“.
Der Bildungssenator war gestern nicht auf dem Podium, ein vielsagende Lücke.

Probieren Sie sich aus in einer spannenden Ausstellung in Hamburg!

https://www.museum-der-arbeit.de/de/sonderausstellungen/out-of-office.htm