Zunächst mal …: Anthologie zum Walter-Kempowski-Literaturpreis

2017-12-04-Anthologie-Kempowski-Literaturpreis-Cover
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Gestern wurde anlässlich des zehnten Todestages von Walter Kempowski die Anthologie zum Walter-Kempowski-Literaturpreis präsentiert, Förderpreis der Hamburger Autorenvereinigung für den schriftstellerischen Nachwuchs:

Zunächst mal den Winter abwarten

Verlag Expeditionen
Herausgeberin Sabine Witt, Vorsitzende der Hamburger Autorenvereinigung
ISBN 978-3-943863-78-9
14,90 €

Der Walter-Kempowski-Literaturpreis der Hamburger Autorenvereinigung wird seit 2005 alle zwei Jahre ausgeschrieben, im Wechsel mit dem Hannelore-Greve-Literaturpreis. Der Preis wurde bisher stets feierlich überreicht in Anwesenheit der Stifterin, Frau Prof. Hannelore Greve mit Familie. Anwesend gestern waren auch Honorarkonsulin Eva Maria Greve mit Mann, der Ehrenpräsident der Autorenvereinigung Gino Leineweber, die Vorsitzende Sabine Witt sowie Mitglieder der Hamburger Autorenvereinigung plus einige Gäste.

Es beteiligen sich deutschsprachige Autorinnen und Autoren mit einem bisher unveröffentlichten Prosa-Text in Form einer Kurzgeschichte. Pro Ausschreibung werden durchschnittlich 1000 Kurzgeschichten eingereicht.

Das jeweilige Wettbewerbs-Thema lautete:

2005   Nachbarn
2007   fremd
2009   Versuchung
2011   Familie
2013   Besser geht’s nicht
2015   Nur eine Minute
2017   Alles umsonst

Der von der Hannelore und Helmut Greve Stiftung für Kultur und Wissenschaft gestiftete Preis war ursprünglich mit 5.000 € dotiert. Ab 2007 wurde der Förderpreis der Hamburger Autorenvereinigung, mit Zustimmung des inzwischen verstorbenen Autors, in Walter-Kempowski-Literaturpreis – Förderpreis der Hamburger Autorenvereinigung umbenannt. Dabei wurde das Preisgeld auf € 10.000 erhöht (1. Preis 6.000 €, 2. Preis 2.500 €, 3. Preis 1.500 €).

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Von links: Heike Suzanne Hartmann-Hesch, Tamara Jarchow, Ella Marouche, Jürgen Helm, Sabine Witt, Kirsten Kühlke, Johanna Heinz. (nicht auf dem Photo: Nasanin Kamani)

 

 

Gestern folgten folgende Autorinnen und ein Autor der Einladung und lasen aus ihren Geschichten in der Handwerkskammer Hamburg:

Kirsten Kühlke aus Rüsselsheim (1. Platz 2005)
Johanna Heinz aus Bonn (2. Platz 2009)
Jürgen Helm aus Homberg (Efze) und Halle/Saale (1. Platz 2013)
Heike Suzanne Hartmann-Hesch aus Hamburg (3. Platz 2013)
Nasanin Kamani aus Köln (1. Platz 2015)
Tamara Jarchow aus Hamburg (2. Platz 2017)
Ella Marouche aus Hamburg und Plön (3. Platz 2009 sowie 3. Platz 2017)

21 plus eine Geschichte

Das Buch ist ein erfrischend-lebendiger Querschnitt zeitgenössischer bisher unveröffentlichter Kurzgeschichten in deutscher Sprache. Diese Anthologie verdient eine breite Aufmerksamkeit. Bei der Präsentation gestern waren allerdings weder Medienvertreter noch in nennenswertem Maße junges Publikum anwesend, mal von den Autoren selbst abgesehen. Ein mehr als bedauerliches Beispiel, wie herausragende Literatur seine Zielgruppe verpasst. Das Engagement der Familie Greve, die Arbeit von Vorjury und Hauptjury sowie der Fundus an herausragender Erstlings-Literatur verdient prominente Bühnen. Es wurden für sieben Ausschreibungen geschätzte 7000 Geschichten eingereicht! Bei einer wöchentlich stattfindenden Lesung in Hamburg von jeweils fünf Geschichten hätten wir ein Programm, das über Jahre stattfinden könnte. Ein Glück, dass es nun diesen Band mit je drei Siegergeschichten aus sieben Wettbewerben gibt mit 21 plus einer Geschichte. Stimmig und absolut empfehlenswert!

Im ihrem Grußwort schreibt die Stifterin Hannelore Greve:

„Ich möchte herzlich zur Lektüre dieses Bandes einladen und verbinde damit die Hoffnung, dass dieser Wettbewerb auch in Zukunft Menschen motiviert, sich schöpferisch zu betätigen.“